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geub, zeigt er sich nun als Hauptstrom der Schweiz, die
ihm in der Aar eine bedeutende Verstärkung giebt. Nach-
dem das Nheinthal von ihm bewässert worden ist, bildet
er nebst mehrern kleinen Flüssen den stattlichen Bodensee,
den er bei Konstanz verläßt, um alsbald den Unter - oder
Zellersee mit seinen Flnthen zu füllen. Bei Mamern ans
diesem tretend, strömt der Nhein in raschem Falle west-
wärts gegen Schaffhausen, stürzt sich, den Zug des Ju-
ra durchbrechend, unterhalb jener Stadt über die vorlie-
gende Felswand hinab, den berühmten Wasserfall und
weiter unten bei Lanfenburg einen starken Strudel bil-
dend, erreicht sodann Basel, wo er seine westliche Niehtnng
plötzlich verläßt, und nordöstlich an Straßburg, Speier,
Mannheim und Worms vorüber nach Mainz strömt, sich
hier wieder westlich wendet, und von Bingen ans nord-
westlich bis zur deutschen Gränze hinzieht. Wie alle groß-
ße Flüsse wird der Rhein in den Ober - Mittel - und Nie-
derrhein eingetheilt. Seine Breite ist nach Beschaffenheit
der Höhen, die ihn einschließen, verschieden. Bis Basel
beträgt sie im Durchschnitt nur 500 Fuß, bei Mannheim
1,200, am untern Ende von Mainz2,500, zwischen Bin-
gen und Koblenz nur 1,100, bei Köln 1,500, unterhalb
Wesel 1,580, bei Emmerich 2,150 und bei den Ruinen der
Schenkenschanze, Lobith gegenüber, 2,300 Fuß. Die
Tiefe wechselt zwischen 5 bis 50 Fuß. Den höchsten Was-
serstand hat der Strom beim Eisgange und dann, wenn
die Schnee - und Eismassen des Alpengebirgs von der hei-
ßen Jahreszeit zum Schmelzen gebracht werden, wo er 12
und mehr Fuß anschwillt. Am niedrigsten ist sein Stand
in den Monaten Mai und Oktober. Die schön grüne Far-
be, die sein Wasser oberhalb Basel hat, verliert sich wei-
ter hinab ins Grünliche; dieses aber wird selbst von der
großen Wassermasse, die Main und Moselzuführen, nicht
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ganz verdrängt. Der Lauf des Rheins ist reißend: denn
fein Gefälle vom Bodeusce, der 4,220 Fuß über dem Mee-
resspiegel liegt, bis Cöln beträgt 1,111 Fuß. Scheu un-
terhalb Basel fangen die Inseln au, womit der Strom
bis Mannheim angefüllt ist. Der Eisgang oder großes
Wasser unterwirft sie fast jährlich beträchtlichen Verände-
rungen. Die meisten sind mit Wald und Gestrüpp bewach-
sen, zum Theil reich an Wildpret, auch angebaut. Von
Mannheim bis Bonn nehmen sie zwar ab; allein die in
dieser Strecke liegenden sind dafür desto unmuthiger.
Beim Eintritt in's Holländische theilt der Rhein sich in
zwei Arme, wovon der linke, der Hauptarm, die Waal
heißt, verrechte, dernebeuarm, den Namen Rhein be-
hält. Jener vereinigt sich mit der Maas, dieser theilt sich
oberhalb Arnheim von neuem in zwei Arme. Den rech-
ten, kleineren nennt man die V ssel; der linke theilt sich
unter dem Namen Rhein nochmals in zwei Arme, von
denen der linke, bei weitem größere, der Leck, der rech-
te aber der krumme Rhein genannt wird. Der letztere
theilt sich bei Utrecht zum letztenmale in die dem Suider-
see zuströmende Vecht und in den alten Rhein, der
bei Katwyk in die Nordsee geht. Das Gefälle des Stroms
verursacht der Schifffahrt viele Hindernisse. Bis Bonn
findet man Trümmer alter Felsbäuke, Riffe, Klippen,
Stufen und Untiefen, welche Strudel und Strvmschuel-
lcn bilden; weiter abwärts große Sand- und Kiesbäuke
in seinem Bette. Gleich unterhalb Bingen zieht eine,
durch das sogenannte Bingerlvch fahrbar gemachte,
Felsenwand quer durch den Rhein, über welche der Strom
1 bis 1 l/, Fuß hinabgleitet. Einige Stunden weiter hin-
ab, zwischen Bacharach und Kaub, zeigt sich eine zweite
Felseugruppe, das wilde Gefährt, und oberhalb St. Goar
11 **
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ein dritter, die Bank genannter, Hänfen theils sichtba-
rer, theils verborgener Klippen, über welche die Finthen
auf einer Länge von 200 Schritten 4 bis 5 Fuß hoch hin-
abrauschen. Die Schifffahrt auf dem Rhein ist bedeu-
tend; auch tragt er dem holzarmen Holland alljährlich ei-
ne nicht geringe Anzahl oft ungeheuer großer Flöße zu.
Bis Basel hinauf gehen nur kleinere Schiffe; erst von
Straßburg wirb der Strom mit großen Schiffen von 2,000
bis 3,000 Zentner Ladung befahren 7 zwischen Mainz und
Cöln trägt er 3,000 bis 4,000, weiter hinab 9,000 und
mehr Zentner, selbst Seeschiffe. Stromaufwärts ist die
Ladung in der Regel geringer. Einen sehr schnellen und
lebhaften Verkehr unterhalten die Dampfschiffe, deren
bereits mehrere stromauf und stromabwärts gehen.
Gegen Ueberschwemmungcn findet man schon im Badi-
schen und in Rheinbaiern bis Mainz hinab Dämme an
den Ufern, die im Flachlande sehr zunehmen. Das Thal,
welches der Rhein bildet, ist von Basel aus bis gegen
Mainz mehrere Meilen breit, und wird rechts von dem
Schwarzwald und dem Odenwald, links von dem Was-
gau begränzt. Unterhalb Mainz, in der Nähe von Bin-
gen bis gegen Bonn treten die Gebirgszüge des Taunus
und des Westerwaldes ans der einen, des Hundsrücks
und der Eifel auf der andern Seite oft so nahe au's Ufer,
daß der nebenhin laufenden Landstraße kaum der nöthige
Raum bleibt. Nur von Koblenz bis Neuwied breitet sich
eine größere Ebene lachend aus. Die Berge sind mit Re-
den und Laubholz lustig geschmückt; die Thalfläche bede-
cken die fruchtbarsten Saatfelver, die herrlichsten Obst-
pflanzungen, so daß die Ufer des Rheins nicht allein zu
den schönsten, sondern auch zu den ergiebigsten Gegenden
unsers Vaterlandes gehören. Unbebauter Strecken giebt
cs nur wenige. Sein Grund birgt Goldsand und Kristalle,
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Frankenlandes, in großen Vogenlinien um sie herschwei-
fend , gleichsam, als falle es ihm schwer, das schöne Land
zu verlassen. Er zieht von Schweinfurt herab nach Ochsen-
fnrt, von da wieder eben so hoch hinauf nach Gewunden
zum Empfang der Saal, dann gleich tief herab nach Wert-
heim, um die Tauber zu umarmen. Seine Hauptrichtung
ist westlich, und sein Lauf, der in gerader Linie 34 Meilen
ausmachen würde, beträgt mit allen Krümmungen mehr
als 80 Meilen. Das Gefälle des Flusses ist nur im Fich-
telgebirge stark, auf 2 Meilen 1,370 Fuß; im Ganzen je-
doch äußerst gering, so daß er, zumal sein Bett weder Un-
tiefen, noch Klippen hat, auch bei mittlerem Wasserstande
schon größere Fahrzeuge von Bamberg, und Schiffe von
2,700 bis 3,000 Zentner Ladung von Kitzingen an zu tra-
gen vermag. Viele Trümmer des Mittelalters, herrliche
Waldungen, fruchtbare Fluren, Gärten und Weinhügel
verschönern seine Ufer, und zu Würzburg und Hochheim
hat der fröhliche Gott des Weines weltberühmte Lieblings-
sitze. Mainz schräg gegenüber mündet er sich, 1,350 Fuß
breit. Die meisten und wichtigsten seiner Zuflüsse empfängt
er in Franken. Unterhalb Bamberg strömt ihm die schiff-
bare Negnitz zu. Ihr Quellfluß ist die schwäbische
Rezat, die eine Meile südwestlich von Weißenburg ent-
steht, und nach ihrer Vereinigung mit der fränkischen
Rezat, deren Quelle oberhalb Dachstetten ist, Rednitz
genannt wird. Vom Einflüsse der bei Lindenhart, nicht
weit vom Ursprünge des rothen Mains entspringenden
Pegnitz unterhalb Fürth führt sie den Namen Regnitz.
Unter ihren übrigen Beiflüssen erwähnen wir noch die Wi-
sent, die nie zufriert, und die fischreiche Aisch. Die
Saal, anch fränkische Saale genannt, zieht aus
der Gegend von Königshofen her flößbar in den Main,
nachdem sie nahe vor ihrer Mündung noch die Sinn,
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Extrahierte Ortsnamen: Bamberg Kitzingen Hochheim Mainz Bamberg Weißenburg Main
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eine Tochter des Rhöngcbirgs, aufgenommen hat. Sein
lieblichster Zufluß aber ist die von Bischofsheim an schiff-
bare Tauber. Ihr vom Taubersee bis Wertheim etwa
19 Meilen langes Thal ist einem Garten gleich, erzeugt
köstlichen Wein und hat viel reizende Partiten, unter de-
nen die von Mergentheim bis Weikersheim wohl die schön-
ste ist. Bei Gelnhausen tritt die, am südlichen Abhange
des Vogelgebirges oberhalb Schlüchtern entspringende
Kinzig ans ihrem theilmeis engen und von Felsen schroff
eingeschlossenen Thäte, um sich unterhalb Hanau mit dem
Main zu vereinigen. Nur wenige Meilen von seiner Mün-
dung, bei Höchst, fließt ihm noch die Nidda zu, die eben-
falls vom Vogelsgebirge herabkommt, und auf ihrem Zuge
durch die fruchtbaren Gegenden der Wetterau die Wet-
ter und die Nidder aufnimmt.
Gleich unterhalb Bingen ergießt sich zwischen dem
Scharlachberge und dem Rupcrtsberge, wie durch zwei Rie-
senpfciler, die Nahe in den Rheinstrom. Sie hat ihren
Ursprung im Walde Hommerich bei Selbach, unsern Tho-
lci, nahe au der Gränze des ehemaligen Lothringen, und
berührt aus ihrem kaum zwanzigstündigen Zuge die Gebie-
te fünf verschiedener Fürsten. Obgleich im mittler n Laufe
110 Fuß breit und bis 12 Fuß tief, ist sie doch nur an
wenigen Stellen fahrbar, indem Felsen und Klippen ihr
Bett anfüllen. Ihre Ufer sind, besonders in der Umge-
gend von Kreuznach, überaus reizend, ja schon; dabei
reich an Wein, Obst, Tabak, Getraide und andern Feld-
und Gartengewächsen. Unter ihren Zuflüssen ist die Glan
der bedeutendste.
Die von Weilburg an für kleinere Schiffe fahrbar ge-
machte Lahn, deren Quelle im nordöstlichen Theile des
Westerwaldes, 3 Stunden von Lasphe, 1,720 Friß über
dem Meeresspiegel, tritt erst bei Niederlahnstein aus den
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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r — 258 —
Bergen, die sie von ihrer Wiege an in mannigfachen
Krümmungen begleiten, heraus, um alsbald in den Rhein
zu munden. Ihr Lauf beträgt 50 Meilen.
Nächst dem Main ist die Mosel der bedeutendste
Nebenflus; des Rheins. Drei Quellen am westlichen Ab-
falle der Vogesen, 2,232 Fus; über dem Meere, geben ihr
den Ursprung. Von Charmes abwärts kleinere, von
Pont a Mvussvn mittlere und von Metz au große Fahr-
zeuge tragend, betritt sie schiffbar bei Grevenmachern den
deutschen Boden und durchschneidet ihn bis zu ihrer Mün-
dung bei Koblenz in den vielfachsten Windungen und Krüm-
mungen. Diese machen nebst den vielen Klippen und Sand-
bänken, den Untiefen bei niedrigem Wasser und der schlech-
ten Beschaffenheit der Leinpfade der Schifffahrt allerdings
sattsam zu schaffen; aber deßvhugeachtet ist dieselbe nicht
unerheblich. Die Mosclschiffe, gewöhnlich 80 Fus; lang
und 12 Fuß breit, tragen 1,000 bis 1,800 Zentner La-
dung. Der Lanf des Flusses nimmt 80'/2 Meilen ein; sein
Gefälle von Trier bis an den Rhein beträgt 21/, Fuß; die
mittlere Breite zwischen Trier und Trarbach 430, zwischen
Trarbach und der Mündung 595 Fuß; und die Tiefe wech-
selt von 7 bis 10 und 15 Fuß. Die Ufer der Mosel von
Koblenz bis Trier zeigen die verschiedenartigsten und schön-'
sten Ansichten; fast jedes Dorf, jede Berggruppe bildet
eine reizende Landschaft; lachende Ortschaften lagern sich
an die weinreichen Berge, und Denkmäler des Mittelalters
und der Römerwclt ziehen den Blick auf sich. Die bemer-
kenswerthesten Zuflüsse senden der Mosel die Ardennen
und die Vogesen zu. Aus jenem bricht die Sure oder
Sauer sich durch ein enges, wildes Thal rauschend den
Weg zu ihr, und ereilt sie, von Echternach an für kleine
Kähne fahrbar, unterhalb Grevenmachern. Von den west-
lichen Vogesen herab kommt die Saar in raschem Falle»
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Main Rheins Koblenz Rhein
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Dieser beträgt von ihrem Ursprung am Fuße des großen
Dvnon bis zur Mündung bei Konz oberhalb Trier auf
350 Meilen 1,267 Fuß. Sie trägt von Saarbrücken an
Schiffe von 1,500 bis 1,600 Zentner Ladung und hat recht
malerische Ufer.
Kleinere Nebenflüsse des Rheins sind die Ahr, die
Sieg, die Wupper und die Erft. Die in der Eifel
entspringende Ahr zeichnet sich von Altenahr an, beson-
ders um Ahrweiler, durch herrliche Landschaften aus und
bringt einen sehr geschätzten Wein hervor. Die Sieg hat
ihren Ursprung am westlichen Abhange des Ederkvpss,
1,762 Fuß über dem Meeresspiegel, geht zum Theil zwi-
schen hohen, steilen Bergen hin und mündet nach einem
fast 17 Meilen langen Laufe unterhalb Bonn. Sie
schwillt oft von Bergwassern mächtig an, und sucht sich
dann gewöhnlich einen neuen Weg. Die Wupper, der
Hauptfluß des bcrgischen Landes, durchströmt von Müh-
lenbach an ein enges, durch die Industrie seiner Bewoh-
ner berühmtes Thal in vielen Krümmungen 14 Meilen
weit bis unterhalb Opladen, wo sie der Rhein empfängt.
Die von Neuß aus für mittelmäßige Schiffe fahrbare Erft
kommt aus der Eifel.
Wichtiger sind die R u h r und die L i p p e. Erstere
hat ihre Geburtsstätte unweit Winterberg im Rvthlager-
gebirge, macht in der untern Halste ihres 28 Meilen lan-
gen Laufes beträchtliche Windungen und zum Theil durch
sehr anmuthige Gegenden, wird über 100 Fuß breit und
mündet bei Ruhrort. Sie ist vermittelst 16 Schleusten bis
Langschede bei Unna für Schiffe von 1,500 bis 2,000 Zent-
ner Ladung fahrbar gemacht, und trägt jährlich wohl 2 Mil-
lionen Zentner Steinkohlen, die man in den Bergen ihres
Gebietes gewinnt, in den Rhein hinab. Mit ihr vereini-
gen sich, außer mehreren kleineren Zuflüssen, die Mohne,
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die 8 Meilen durchfließt, und die Lenne, die auf ihrem
dreißigstündigen Laufe ein zum Theil sehx reizendes Thal
bildet. In der Nahe von Lippspring am westlichen Fuße
des Teutoburgcrwaldes finde» wir die Quellen der Lip-
pe, die einen großen Theil von Westphalen in westlicher
Richtung durchschneidet und ihre Mündung oberhalb We-
sel hat. Ihr Lauf beträgt an 31 Meilen und ihre größ-
te Breite etwas über 100 Fuß. Sie bringt, von Lipp-
siadt an schiffbar, zwei wichtige Handelsartikel, Salz
und Holz, in den Rhein.
Zwei deutsche Flüsse, die Roer und die Niers,
ergießen sich, außerhalb der vaterländischen Gränzen, in
die Maas, die, gegen die gewöhnliche Ansicht, richti-
ger als ein Nebenfluß des Rheines bezeichnet wird. Die
Ruhr oder nach holländischer Schreibweise Roer kommt
von den hohen Veen herab, durchströmt das fruchtbare
jülicher Land, wo sie einige lachende Gegenden entfaltet,
und mündet nach 18 Meilen langem Laufe bei Roermon-
de. Die Niers, die bei Erkelenz entsteht, fließt über
Geldern und geht bei Gennep in die Maas. Ihr Lauf be-
trägt an 15 Meilen und ihre Breite über 100 Fuß.
Zwischen den Gebieten des Rheins und der Elbe
lagert sich das der Weser, in seiner größer« Hälfte dem
deutschen Flachlande angehörend, zur Nordsee hinab.
Zwei schöne schiffbare Qucllflüffe, die Fulda und die
Werra, bilden den Strom bei Münden. Jene hat ih-
ren Ursprung bei Obernhausen oberhalb Gersfcld am
nördlichen Abhange des Rhvngcbirges, und tritt bald aus
ihrem Geburtslande Baiern in die kurhessiche Provinz
Fulda, sich durch ein enges Tiefthal hinab nach Hersfeld
windend, wo sie für kleinere und von Kassel abwärts für
größere Schiffe fahrbar wird. Hier entfaltet sie das an-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Die deutschen Staaten des Königs
von Preußen.
Diese Staaten, die auf 5,344,85 Geviertmeiten über
10,500,000 Einwohner zählen, bestehen ans 2, durch Ha-
nover, Braunschweig und Kurhesten voneinander getrenn-
ten Hauptthcilen. Der östliche, der sich von 49« 49' bis
540 50' nördlicher Breite und von 27° 29' bis 36° 52'
östlicher Länge erstreckt, wird von Mecklenburg-Schwerin
und Mecklenburg-Strelitz, Westpreußen, Posen, Polen,
Krakau, Oesterreich, Sachsen, Altcnburg, Renß, Wei-
mar , Schwarzburg - Sondershansen, Sachsen - Kvbnrg-
Gotha, Knrhessen, Hanover, Anhalt - Bernbnrg - und
Brannschwcig begränzt; der westliche, der zwischen 49°
8' und 52° 30' nördlicher Breite und zwischen 25° 35' und
27° 4' östlicher Länge liegt, hat Hanover, Lippe, Kurhes-
seri, Brannschwcig, Waldcck, Hessen-Darmstadt, Nas-
sau, Hessen - Homburg, Birkenfeld, Nheinbaiern, Frank-
reich, Luxemburg und die Niederlande zur Gränze. Der
beträchtlichste Theil der preußischdeutschen Lande gehört
dem norddeutschen Flachlande an; aber an den Gränzen
der östlichen und in der westlichen Hälfte zeigen sich Ge-
birgszüge und Gebirgsgruppcn. Diese sind die Sudeten,
der Thüringerwald, der Harz, die Wesergebirge, der Teu-
toburgcrwald, die Haar, das sauerländische Gebirge, der
Westerwald, das Siebengebirge, das hohe Veen, die Ei-
fel , der Huudsrück re. Die Ostsee bespült die Nordküste
Pommerns und nimmt hier die Stolpe, Ncga, Persante,
Wipper und Oder auf; der Nordsee führt die Elbe aus
den preußischdcutschcu Staaten die schwarze Elster, die
Saale, die weiße Elster, die Mulde und die durch die
Spree verstärkte Havel, die Eins nur kleinere Flüsse und
der Rhein die Lahn, die Nahe, die Mosel, die Aar, die
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
— 396 —
mit der berühmtem Kapelle der heil, drei Könige und vielen
Merkwürdigkeiten, die Peterskirche mit einem der schönsten
Gemälde Rubens, das Rathhaus rc. Köln gegenüber liegt
das befestigte Städtchen Deutz. Mühlheim am Rhein mit
4000 Einwohnern unterhält Fabriken in Seide, Tabak, Le-
der ic. und beträchtlichen Handel. Herrlich ist die Lage der
Universitätsstadt Bonn am Rhein, die ohne Garnison und
Studenten an 12,000 Einwohner zahlt. Es giebt hier beträcht-
liche wissenschaftliche und Kunstsammlungen, ein Gymnasium,
eine Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, eine Akademie
der Naturforscher, ein Museum rheinischwestphälischer Alter-
thümer und in den Sälen des benachbarten ehemaligen Lust-
schlosses Klemensruhe ein naturhistorisches Museum rc. Präch-
tig ist das Universitätsgebäude, schön das Münster und die
Remigiuskirche. - Koblenz, Hauptstadt des gleichnamigen
Regierungsbezirks, am Einfluß der Mosel in den Rhein, stark
befestigt, mit einem Schloß und einem Gymnasium, zählt
15,600 Einwohner, die einige Fabriken und starke Schifffahrt
unterhalten. Der Stadt gegenüber an dem linken Rheinnfer
liegen die Festung E hren breitstein und am Fuße derselben
das Städtchen Thal Eh re »breitste in mit einer Mineral-
quelle. Die Städte B a ch a r a ch,. O b e r w ese l, St. Goar
mit Lachssang und Gerbereien, Boppard mit Baumwollen-
weberei, Andernach, Linz, K ö n i g s w i n t e r am Fuße des
Siebengebirgs rc. zeichnen sich durch herrliche Lage am Rhein
und durch Weinbau aus. N e u w ie d am Rhein hat ein fürstliches
Schloß mit römischen Alterthümern und brasilianischen Natura-
lien, ein Lehrerseminar, ansehnliche Fabriken, beträchtlichen
Handel und 4000 Einwohner^ In Kreuznach an der Nahe
finden wir ein Gymnasium, lebhaften Verkehr, treffliche Heil-
quellen, über sooo Einwohner und in der Nähe mehrere Salinen
und Burgruinen. Wetzlar an der Lahn mit sehenswerther Dom-
kirche und einem Gymnasium zählt 4800 Einwohner.. -Aachen,
Hauptstadt >>«s gleichnamigen Regierungsbezirks hat ein Gym-
nasium, 58,000 Einwohner, berühmte warme Schwefelquellen,
die jährlich viele Fremde herbeiziehen, zahlreiche Fabriken, un-
ter denen sich die in Tuch, Kanmir, Nah - und Stricknadeln
durch Umfang auszeichnen , und beträchtlichen Handel. Merk-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]